Infos über Kokain

Substanz:

    Kokain wird aus den Blättern des südamerikanischen Kokastrauches (Erythroxylon coca) gewonnen. In Südamerika (vor allem in den Anden von Bolivien und Peru) werden die Kokablätter, deren Wirkstoffgehalt 0,5 bis 1% beträgt, traditionell gekaut oder in Form von Tee (Mate de Coca) getrunken.
    Die Indios nutzen sie schon seit Jahrtausenden zur Unterdrückung von Hunger und Ermüdung, sowie um in grosser Höhe körperliche Anstrengungen ertragen und Sauerstoffmangel ausgleichen zu können.

    Die aus dem Rohstoff gewonnene Kokapaste wird zu Kokain-Hydrochlorid (HCl) umgewandelt, indem die wirksamen Alkaloide extrahiert werden. Beim Konsum des "Strassenkokains" wird eine wesentlich stärker stimulierende Wirkung als beim traditionellen Gebrauch des Kauens der Blätter erreicht.

    Die chemische Bezeichnung für Kokain ist Benzoylecgoninmethylester.
    Es handelt sich um ein weißes, flockiges, kristallines, geruchloses, bitterschmeckendes, schleimhautbetäubendes Pulver.
    Der Wirkstoffgehalt in dem als Kokain verkauften Pulver ist stark variierend (durchschnittlich zwischen 20 bis 80 %).
    Zusätzliche Beimengungen können Speed, Koffein, Milchpulver etc. sein.
    Kokain wird auch als Schnee, Koks, Charly, Koka bezeichnet.

    Konsumformen:
    Kokain wird meist gesnieft, kann aber auch gespritzt und über die Mundschleimhäute aufgenommen werden (Kokain wird ins Zahnfleisch einmassiert oder unter die Zunge gelegt). Seltener wird es getrunken oder geschluckt. Außerdem kann die freie Kokainbase (Crack/ Freebase) geraucht werden - siehe Faltblatt "Crack & Freebase". Medizinisch wird Kokain noch heute zur Anästhesie/ örtlichen Betäubung vor allem in der Augenheilkunde und in der Zahnmedizin verwendet.

Wirkung:

    Die Wirkung ist u.a. abhängig von der Dosis, dem Reinheitsgrad, den Gewöhnungseffekten, von Set (innerer Zustand) und Setting (Umfeld) des Users.
    Wirkungseintritt und -dauer hängen von der Konsumform ab.
    Beim Sniefen tritt die Wirkung nach 2-3 Minuten ein. Die Wirkungsdauer beträgt 1-2 h, bei Dauerusern ist sie spürbar kürzer. Beim Spritzen und Rauchen setzt die Wirkung innerhalb von Sekunden ein und die Dauer des Rausches ist wesentlich kürzer (5-20 min).

    Kokain wird abhängig von der Konsumform von den Schleimhäuten, dem Magen-Darm-Trakt, in der Lunge oder direkt über das Blut aufgenommen.

    Kokain hemmt die Wiederaufnahme von körpereigenem Dopamin, daher kommt es zu Euphorie, stark gesteigertem Selbstvertrauen, Ausgelassenheit, Wegfall von Hemmungen und Ängsten, Hyperaktivität, Erhöhung der Kontaktfähigkeit, Abnahme der Kritik- und Urteilsfähigkeit bis hin zu Redseligkeit (Laberflash).
    Weitere mögliche Wirkungen im Rauschverlauf: anwachsende Wachheit, Gefühl gesteigerter körperlicher und geistiger Leistungsfähigkeit, Konzentrationsfähigkeit, Klarheit, erhöhter Bewegungsdrang.
    Wenn die Wirkung einsetzt: Wärmegefühl im Körper, Lippen und Gaumen fühlen sich pelzig/betäubt an, Schwindelgefühl ist möglich.

    Das "Runterkommen" von der Kokainwirkung wird zumeist unangenehm erlebt.
    Das Kokain ist noch zwischen 2-4 Tagen nach Einnahme im Urin nachweisbar.

Kurzzeitnebenwirkungen:

    Anstieg des Blutdrucks, der Körpertemperatur, der Herzschlagfrequenz, Erweiterung der Pupillen, Gefäßverengung, Unterdrückung von Hunger-, Durst- und Müdigkeitsgefühlen, veränderte Wahrnehmung beim Sex (sowohl potenzfördernd als auch lustkillend), Rötung der Haut, Kribbeln unter der Haut und Sehstörungen können auftreten.
    Außerdem sind möglich (z.T. beim Runterkommen oder bei Überdosierung): Erleben von Unsicherheit und Angst, gesteigerte Aggressivität, innere Unruhe, Reizbarkeit, Angst- und Wahnvorstellungen, Störungen im Denkablauf, Depressionen, körperliche und psychische Erschöpfung.

    Erhöhtes Herzinfarktrisiko sowie erhöhte Wahrscheinlichkeit eines Angina-pectoris-Anfalls (starke Brustenge), da unter Kokain Herzschlagfolge und Blutdruck stark ansteigen. Dadurch wird der Sauerstoffbedarf des Herzens erhöht. Zugleich kann Kokain Verkrampfungen der Herzkranzgefäße auslösen und die Blutgerinnung aktivieren. Der durch die Droge erhöhte Sauerstoffbedarf kann deshalb nicht mehr gedeckt werden. So kann es zum Herzinfarkt kommen. Außerdem Gefahr von Kollaps und Kokainhalluzinationen.

    Überdosis (für Ungewöhnte 3-4 mg pro kg Körpergewicht) kann zum Tod durch Atemlähmung führen.

Langzeitnebenwirkungen

    Aufgrund der Verengung der Blutgefäße im Gehirn können langfristig Gedächtnis- und Konzentrationsstörungen auftreten.
    Bei dauerhaftem, hochdosiertem Gebrauch sind die Zerstörung der Nasenschleimhäute und Nasenscheidewand, Schäden an Leber, Herz, Nieren, Lunge, Haut, Blutgefäßen, Zähnen sowie Impotenz möglich.

    Schwächung des Körperabwehrsystems durch mangelnde Zufuhr von Mineralien/Vitaminen. Infektionsanfälligkeit. Veränderung des Denk-Bewegungs-Ablaufs (nervöse Zuckungen, gesteigerte Aktivität). Gewichtsverlust aufgrund von Unterernährung als Folge des verminderten Hungergefühls möglich.
    Bleibende Störungen des Kurzzeitgedächtnisses bzw. intellektueller Fähigkeiten möglich.

    Außerdem können erhöhte Reizbarkeit, Schlaf- und Ruhelosigkeit, Verwirrung und Erschöpfung aufgrund von Schlaflosigkeit auftreten (beim Einstellen des Konsums gehen diese Effekte meist wieder zurück).
    Ein paranoider Zustand kann demgegenüber fortbestehen und anhaltend auftreten: Depressionen, starke Stimmungsschwankungen, Angstzustände, Wahnvorstellungen, Schizophrenie, Halluzinationen und paranoide Psychosen werden bei Dauerkonsum begünstigt. Deine Persönlichkeit kann sich verändern, da Du bei häufigem Gebrauch normale Verhaltensweisen "verlernen" kannst.

    Der Konsum von Kokain kann zwanghaft und unwiderstehlich werden.
    Er kann zu psychischer Abhängigkeit führen.

Wechselwirkungen:

    Kokain plus Nikotin: führt zu Gefäßverengung - Schlaganfall möglich!

    Kokain+Alkohol: Unterschätzung der Alkoholwirkung möglich: auch wenn Du betrunken bist, fühlst Du Dich nüchtern - kann zu Selbstüberschätzung und Kontrollverlust führen. Alkoholvergiftung möglich!

    Kokain im Mix mit anderen Stimulanzien (Speed, Koffein oder Energy Drinks in grossen Mengen): sehr grosse Belastung für Dein Herz-Kreislaufsystem, kann zu lebensbedrohlichen Zuständen führen.

Safer use

    Personen mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen sollten kein Kokain konsumieren!

    Vermeide es, Kokain zu nehmen, wenn es dir körperlich schlecht geht oder du psychische Probleme hast.
    Gebrauche Kokain nur, wenn Du jemanden dabei hast, dem du vertraust!

    Achte darauf, was und bei wem du kaufst, nutze nach Möglichkeit "Drug Checking" (Substanzanalysen oder Schnelltests). Du weißt nie, wie hoch der tatsächliche Wirkstoffgehalt in dem gekauften Kokain ist - niedrig dosieren! Achtung: es gibt kein Gegenmittel!

    Mischkonsum potenziert das gesundheitliche Risiko!

    Kokain entzieht Deinem Körper wichtige Mineralien/Vitamine, daher solltest du immer genügend Wasser/ vitaminreiche Fruchtsäfte trinken und für frische Luft sorgen! Den durch Kokain verursachten Kalziummangel kannst du durch den Verzehr von Milchprodukten ausgleichen.

    Beim Sniefen:
    Nase pflegen! Nach jedem Konsum eine Nasenspülung machen (1Löffel Meersalz auf ¼ Liter warmes Wasser) und öfter mit Salbe pflegen!
    Das Kokainpulver so klein wie möglich zerhacken, denn je größer die Kristalle, desto mehr schädigen diese mit ihrer Schärfe Deine Nasenschleimhäute!

    Vermeide häufiges Nachlegen, begrenze die Dosis!
    Es ist wichtig, Konsumpausen einzulegen!

    Wenn Dich Kokain sexuell antörnt - denke an Safer Sex!

    Bedenke die Beeinträchtigung der Fahrtüchtigkeit!

Female Special

    Frauen reagieren an unterschiedlichen Zeitpunkten ihres Zyklus mehr oder weniger sensibel auf Kokain.

    Im allgemeinen wirkt es auf Männer stärker als bei Frauen.
    Häufige Einnahme von Kokain kann den Monatszyklus stören. Aber: Trotz ausbleibender Menstruation kannst Du schwanger werden!

    Häufiger Konsum von Kokain während der Schwangerschaft verringert das Geburtsgewicht deutlich und erhöht zudem die Rate an Totgeburten und angeborenen Missbildungen. "Kokain-Babies" können erhebliche Entwicklungsstörungen aufweisen.

Diese Informationen sind keine Anleitung oder Motivierung zum Drogenkonsum!Kokain unterliegt dem Betäubungsmittelgesetz (BtMG). Besitz, Erwerb und Handel damit sind strafbar!

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